Ropo-Effekt und Reverse-Ropo

Unsere Verhaltensweisen und der Umgang mit Information verändern sich in diesen Tagen grundlegend. Ein Phänomen wird nun als Ropo-Effekt „research online – purchase offline“ beschrieben. In der Tourismusbranche, wurden schon im Jahr 2008 31% der Reisen so gebucht. Die Leute recherchieren und informieren sich online – und gehen dann doch ins Reisebüro und buchen bei einem Menschen. Dieses Verhalten ist nicht neu. Wir sind immer auf der Suche nach Referenzen, die wir früher von Bekannten oder Testberichten aus Zeitschriften erhielten. Dieses Muster ist durch die Digitalisierung sehr stark getrieben worden.

Wir sehen auch, dass das Internet immer unübersichtlicher wird (SERP #1 bei Google zeigt mittlerweile schon über 60 Treffer und damit Klickangebote). Und gerade auch die SEO-Aktivitäten führen ja dazu, dass SERP #1 nicht unbedingt relevante Ergebnisse liefert. Oft sind die Treffer auf SERP #1 auch wieder Trefferlisten von Verzeichnis-, Kleinanzeigen– oder Bookmarkportalen.

Vorteile Ropo-Effekt für regionale Akteure

Im Ropo-Effekt liegt nach meiner Auffassung eine riesige Chance für kreatives  Stadtmarketing lokale Händler und Dienstleister; und eine Chance für (regionale?) Medienunternehmen.

  • Für lokale Händler und Dienstleister: ganz klar, kompetente Beratung (vielleicht sogar beim Kunden daheim) verknüpft mit konkurrenzfähigen Angeboten + Zusatzleistungen.
  • Für lokale Medien: diese Positionierung muss den Endverbrauchern klar gemacht werden – verbunden mit einer regionalen, glaubwürdigen Medienmarke – online und vor allem offline.

Gegenbewegung: Reverse-Ropo als regionaler Laden-Killer

Komplizierter, aber im Grunde genauso erfolgversprechend, ist es mit Reverse-Ropo, also wenn Kunden im Laden die Ware prüfen und dann online auf Schnäppchenjagd gehen. Research offline – purchase online. Auch diese Entwicklung wird massiv getrieben unter anderem von Innovationen also moderne Shopping-Apps (mit dem Handy den Barcode fotografieren oder eintippen und das System meldet günstigere Angebote zurück).

  • Für lokale Händler und Dienstleister: superklar. Günstige Nischenangebote, beste Beratung. Wir wissen doch alle, dass nur weil jemand „Geiz ist geil“ brüllt, er nicht zwingend die günstigen Angebote hat. Neben den Produkten auch die Location im Netzt gut präsentieren.
  • Für lokale Medien: Organisation von Produktshows, Veröffentlichung von Preisen, regionale, erlebbare Rabatt- und Couponsysteme.

Die Welt dreht sich weiter – besser wir drehen uns mit. Schnell wäre gut.

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