Corona Warn App – zu wenig Installationen! Ein AppDate!

Viel zu wenige Downloads! VIEL ZU WENIGE. Ich war einer der ersten, die sich die Corona-Warn-App von SAP und Telekom auf dem iPhone installiert haben. Bislang: keine Warnung, keine Kontakte mit infizierten „Ich habe die App installiert“-Smartphone-Besitzern. Glück gehabt, ich bin bislang verschont geblieben.

Corona Warn App - Plakat
Corona Warn App – Plakat

Über 17 Mio. mal wurde die App (Stand Mitte August 2020) geladen. Das finde ich schon bemerkenswert – für Deutschland – reicht aber nicht um die optimale Wirkung zu entfalten. Für den Fall dass Sie die App noch nicht installiert haben: jetzt aber bitte hier downloaden!

Die Corona-Krise ist wohl der „Schwarze Schwan“ (unerwartetes Ereignis) und hat uns kalt erwischt. Wir rudern mehr oder weniger gut und schnell um SARS-CoV-2 in den Griff zu bekommen. Es geht um unser Leben und unseren Lebensstandard. Und ganz ehrlich: schwerwiegend sind auch die Kollateralschäden, die unsere Reaktionen und Maßnahmen auf die Krise erzeugen. Unsere relativ einfachen aber durchaus wirksamen Konzepte sind überschaubar und produzieren neben Schutz und Sicherheit auch kräftige Verwüstungen.

  • Hygiene – Händewaschen, Desinfektion, in die Armbeuge niesen – Akzeptanz schwach
  • Social Distancing – gelingt mehr oder weniger gut und führt zu Widerständen
  • Tests – noch nicht ausreichend verfügbar und/oder genutzt
  • Nachverfolgung – langsam, fehlerbehaftet, Zettelwirtschaft (z.B.: Gastronomie)
  • Quarantäne – hilfreich, möglicherweise mit 14 Tagen zu lang
  • Impfstoff – ein verträglicher und zuverlässiger Impfstoff dauert noch

Wie wir leider erleben (insbesondere Social Distancing) stoßen diese eh schon – viel Vernunft voraussetzenden – Maßnahmen nicht überall auf Verständnis und müssen mit staatlicher Gewalt (Bußgeld, etc.) durchgesetzt werden. Hinzu kommt noch das Dilemma, dass möglicherweise viele Maßnahmen durchaus übertrieben waren und sind (Corona Fehlalarm? Zahlen, Daten und Hintergründe). Natürlich ist es im Nachhinein und unter Nutzung von Erfahrungen und Daten einfach Vorgehenweisen in Frage zu stellen; dennoch sollten aber für die Weiterentwicklung der Strategie alle verfügbaren Fakten unvoreingenommen geprüft werden.

Wir brauchen einen aufgeklärten, liberalen und offensiven Umgang mit der Krise denn „Social Distancing“, also Kontaktvermeidung ist eine hochwirksame Bremse für unser wirtschaftliches und soziales Leben. Der Staat wird die Schäden durch massenhaftes “Insert Coin“ mildern, aber nicht aufhalten können.

Die Sache wird ja auch zusehends komplexer. Erste Berichte über „Re-Infektionen“ liegen vor und Anthony Fauci, Director National Institute of Allergy and Infectious Deseases, Der Spiegel, 35/2020) orakelt: „Das einzige was sich an Pandemien voraussagen lässt ist, dass sie kommen werden… Aber was auch immer es sein wird, es kommt nicht erst in 10 Jahren.“

Die Corona-Warn-App kann einen großen Beitrag zur Bewältigung der Krise liefern. Nicht nur die App an sich ist hilfreich (inzwischen gibt es auch ein Appdate nach dem Anderen), auch die Art wie sie entstanden ist und entwickelt wurde ist beispielgebend: engagierte und kontroverse Diskussion, dann Transparenz, Open-Source unter Nutzung der Entwickler- und Datenschutzexperten-Crowd – so muss das laufen.

Jetzt steht an eine Strategie für den weiteren Umgang mit der Krise zu entwickeln – mit dem Ziel unsere Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zurück zu gewinnen. Dazu brauchen wir m.E. bessere Daten und gute, sauber recherchierte Informationen, nachvollziehbare Schlüsse und Empfehlungen. Dazu eine mutige, iterativ agierende Politik, eine fordernde Öffentlichkeit und viel mehr Installationen der App!

Download: Corona Warn App

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert